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Sammlung: Horaz
Horazens Satiren Teil 01
o. J., Horaz
Woher, Mäcenas, mag es kommen, daß
mit seinem selbsterwählten oder vom Geschick ihm zugeworfnen Lose niemand sich begnügt, und jeden, der auf einem andern Pfade das Glück verfolgt, für neidenswürdig hält? »Wie glücklich ist der Kaufmann!« ruft ein alter von vieler ausgestandner Not und Arbeit gebrochner Krieger aus; der Handelsmann hingegen, dessen Schiff in Stürmen treibt, preist den Soldatenstand – »Was ists denn auch? Man trifft zusammen, und in einem Stündchen ists entschieden, Siegeswonne, oder rascher Tod!« Der Advokat, wenn sein Klient beim Ruf des frühen Hahns ihn aus dem Schlafe pocht, lobt sich des Landmanns Leben, während dieser, wenn ein Termin zu ungelegner Zeit aus seiner Wirtschaft in die Stadt ihn zieht, die Städter für die einzigen Glücklichen auf Erden ausruft. Dies durch alle Klassen und Stände fortzuführen würde selbst den Schwätzer Fabius [Fußnote] ermüden. Also, um dich nicht aufzuhalten, höre gleich wo ich hinaus will. Wenn ein Gott nun käm' und spräche: »Gut, ich will euch geben was ihr begehrt; du, Krieger, sollst ein Kaufmann, du, Rechtsgelehrter, sollst ein Bauer sein! Fort, tauschet eure Rollen! Nun? was zaudert ihr?« So würde keiner wollen. Und sie konnten doch so glücklich werden! – Wäre solches Volk nicht wert, daß Zeus mit beiden aufgebausten Backen sie grimmig ansäh' und sich rund erklärte, er wolle nicht so zahm mehr sein, die Ohren zu albernen Gebeten herzuleihen? Doch, – um nicht nach der Possenspieler Weise mein ganzes Stück in diesem Ton zu geben,
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- Text-Herkunft: Gemeinfrei
- Text-ID 4458
- Hinzugefügt am 22. Feb 2014 - 14:17 Uhr
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geschick, pfad, glück, handelsmann, schiff
Einsteller: sophie-clark
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Prosa > Epik > SatireHoraz | in: Horaz | o. J.
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