Text-Suche
Anmeldung
Wer ist online
58 Gäste online.
Noch nicht registriert oder angemeldet. Hier registrieren.
Sammlung: Liebesgedichte
Es waren zwei Königskinder
o. J., Volkslied
<- vorheriger Text | nächster Text -> |
Es waren zwei Königskinder,
Die hatten einander so lieb,
Sie konnten zusammen nicht kommen,
Das Wasser war viel zu tief.
"Ach, Liebster, könntest du schwimmen?
so schwimm doch herüber zu mir!
Zwei Kerzen will ich anzünden,
Und die sollen leuchten dir."
Da war eine falsche Nonne,
Die tat, als ob sie schlief.
Sie tat die Kerzen auslöschen
Der Jüngling der sank so tief
Und als der Jüngling zu Grunde ging
so schrie sie und weinte sehr
sie ging mit verweinten Augen
wohl vor der Mutter Tür
"Ach Mutter, herzliebste Mutter,
Der Kopf tut mir so weh;
Ich möcht so gern spazieren
an den tiefen, tiefen See."
"Ach Tochter, liebe Tochter
allein darfst du nicht gehn
nimm deinen jüngsten Bruder
und der soll mit dir gehn"
"Ach Mutter, liebe Mutter,
mein Bruder ist ja noch ein Kind
der schießt ja alle Vögel
die auf der Heide sind"
"Ach Tochter, liebe Tochter
allein darfst du nicht gehn
nimm deine jüngste Schwester
und die soll mit dir gehn"
"Ach Mutter, liebe Mutter,
meine Schwester ist ja noch ein Kind
sie pflückt ja alle Blumen
die auf der Heide sind"
Die Mutter ging nach der Kirche,
Die Tochter ging ihren Gang.
Sie ging so lang spazieren,
Bis sie den Fischer fand.
"Ach Fischer, liebster Fischer,
Willst du verdienen großen Lohn?
So wirf dein Netz ins Wasser,
Und fisch mir den Königssohn!"
Er senkte sein Netz ins Wasser,
und nahm sie in den Kahn
Er fischte und fischte so lange,
Bis sie den Königssohn sahn.
Was nahm sie von ihrem Haupte
eine goldene Königskron
Sieh da, du edler Fischer
das ist dein verdienter Lohn
Was nahm sie von ihrem Finger
ein Ringlein von Gold so rot
Sieh da du armer Fischer
kauf deinen Kindern Brot
Sie schloß ihn in ihre Arme
Und küßt' seinen bleichen Mund:
Ach, Mündlein, könntest du sprechen,
So würde mein Herz gesund."
Sie schwang um sich ihren Mantel
Und sprang mit ihm ins Meer:
"Gut' Nacht, mein Vater und Mutter,
Ihr seht mich nimmermehr'!"
Da hörte man Glockengeläute,
Da hörte man Jammer und Not,
Da lagen zwei Königskinder,
Die sind alle beide tot.
Bildquelle: Pixomio.de
- Text-Herkunft: Gemeinfrei
- Text-ID 789
- Hinzugefügt am 22. Mai 2012 - 15:34 Uhr
Aufrufe: 118 | Downloads: 0 | Dieser Text gefällt einer Person
<- vorheriger Text | nächster Text -> |
Verwandte Suchbegriffe
Märchen, Kinder, Fischer, Mutter, Junge, König, Tod, Mädchen, Sehnsucht, Geschwister, Liebe, König, Getäuscht
Einsteller: jaaj
Alle Texte der Sammlung "Liebesgedichte"
Dichtung > Lyrik > GedichtMartin Opitz | in: Liebesgedichte | 1597-1639
Ach Liebste lass uns eilen
mehr…Ach Liebste, lass uns eilen, Wir haben Zeit: Es schadet das Verweilen Uns beiderseit. Der edlen Schönheit Gaben Fliehn Fuß für Fuß, Daß
Dichtung > Lyrik > GedichtJohann Christian Günther | in: Liebesgedichte | o. J.
Als er der Phillis einen Ring mit einem Totenkopf überreichte
mehr…Erschrick nicht vor dem Liebeszeichen, Er trägt unser künftig Bild, Vor dem nur die allein
Dichtung > Lyrik > GedichtSimon Dach | in: Liebesgedichte | 1600
Ännchen von Tharau
mehr…Ännchen von Tharau ist’s, die mir gefällt, Sie ist mein Leben, mein Gut und mein Geld. Ännchen von Tharau hat wieder ihr Herz Auf mich gerichtet in Lieb
Dichtung > Lyrik > GedichtPaul Fleming | in: Liebesgedichte | 1609-1640
Arie
mehr…O liebliche Wangen, Ihr macht mir Verlangen, Dies Rote, dies Weiße Zu schauen mit Fleiße! Und dies nur alleine Ist's nicht, das ich meine; Zu
Dichtung > Lyrik > GedichtFriedrich Gottlieb Klopstock | in: Liebesgedichte | 1752
Das Rosenband
mehr…Im Frühlingsschatten fand ich Sie; Da band ich Sie mit Rosenbändern: Sie fühlt' es nicht, und schlummerte. Ich sah sie an; mein Leben hing Mit diesem
Dichtung > Lyrik > GedichtFriedrich von Hagedorn | in: Liebesgedichte | o. J.
Der erste Mai
mehr…Der erste Tag im Monat Mai Ist mir der glücklichste von allen. Dich sah ich, und gestand dir frei, Den
Dichtung > Lyrik > GedichtFriedrich von Logau | in: Liebesgedichte | 1654
Die Galathee
mehr…Wie willst du weiße Lilien Zu roten Rosen machen? Küß eine weiße Galathee: Sie wird errötend lachen.
Dichtung > Lyrik > GedichtVolkslied | in: Liebesgedichte | o. J.
Es waren zwei Königskinder
mehr…Es waren zwei Königskinder, Die hatten einander so lieb, Sie konnten zusammen nicht kommen, Das Wasser war viel zu tief. "Ach, Liebster, könntest
Dichtung > Lyrik > GedichtAngelus Silesius | in: Liebesgedichte | o. J.
Gott zürnet nie mit uns
mehr…Gott zürnet nie mit uns, wir dichten's ihm nur an; Unmöglich ist es ihm, dass er je zürnen kann. Meinst du, o armer Mensch, dass deines Munds Geschrei der rechte
Dichtung > Lyrik > GedichtFriedrich von Logau | in: Liebesgedichte | o. J.
Jungfern-Tränen
mehr…Ein Wasser ist mir kund, das den, der drein nur blickt, Mehr als das stärkste Wein in Unvernunft verzückt: Der Liebsten Tränen sind's, die oft den klügsten
Dichtung > Lyrik > GedichtUnbekannt | in: Liebesgedichte | o. J.
Lebewohl
mehr…Morgen muß ich fort von hier Und muß Abschied nehmen. O du allerschönste Zier; Scheiden das bringt Grämen. Da ich dich so treu geliebt Über alle
Dichtung > Lyrik > GedichtAbraham a Sancta Clara | in: Liebesgedichte | o. J.
Nachtmusikanten
mehr…Hier sind wir arme Narrn Auf Plätzen und auf Gassen Und tun die ganze Nacht Mit unsrer Musik passen. Es gibt uns keine Ruh die starke
Dichtung > Lyrik > GedichtJohann Wilhelm Ludwig Gleim | in: Liebesgedichte | o. J.
Rosen pflücke, Rosen blühn
mehr…Rosen pflücke, Rosen blühn, Morgen ist nicht heut! Keine Stunde laß entfliehn, Flüchtig ist die Zeit! Trinke, küsse! Sieh, es ist
Dichtung > Lyrik > GedichtAngelus Silesius | in: Liebesgedichte | o. J.
Sie ergibt sich der ewigen Liebe
mehr…Liebe, die du mich zum Bilde Deiner Gottheit hast gemacht, Liebe, die du mich so milde Nach dem Fall hast wieder bracht. Liebe, dir ergeb ich mich, Dein
Dichtung > Lyrik > GedichtWalther von der Vogelweide | in: Liebesgedichte | 1874
Unter der Linden
mehr…An der Heide, Da unser zweier Bette war, Da möget ihr finden Schöne beide Gebrochen Blumen und Gras. Vor dem Walde in einem Tal, Tandaradei,
Dichtung > Lyrik > GedichtVolkslied | in: Liebesgedichte | o. J.
Wenn ich ein Vöglein wär
mehr…Wenn ich ein Vöglein wär' und auch zwei Flügel hätt', flög' ich zu dir; weil's aber nicht kann sein, weil's aber nicht kann sein, bleib ich all
1 Kommentar
"Es waren zwei Königskinder" ist eine Volksballade, die den griechischen, antiken Erzählstoff der „Schwimmersage“ bearbeitet. Mit dem Römer Ovid und dem spätgriechischen Dichter Musaios wurde sie als Dichtung von Hero und Leander überliefert und danach international verbreitet.
06. Nov 2015 - 11:34 Uhr