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Sammlung: Friedrich Schiller

Kabale und Liebe Teil 01

1784, Friedrich Schiller

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Inhaltsangabe

 

 

Personen:

Präsident von Walter, am Hof eines deutschen Fürsten.
Ferdinand, sein Sohn, Major.
Hofmarschall von Kalb.
Lady Milford, Favoritin des Fürsten.
Wurm, Haussekretär des Präsidenten.
Miller, Stadtmusikant oder, wie man sie an
einigen Orten nennt, Kunstpfeifer.
Dessen Frau.
Luise, dessen Tochter.
Sophie, Kammerjungfer der Lady.
Ein Kammerdiener des Fürsten. 

Verschiedene Nebenpersonen.

Erster Akt.

 

Erste Szene.

 

Zimmer beim Musikanten.

Miller steht eben vom Sessel auf und stellt sein Violoncello zur Seite. An einem Tisch sitzt Frau Millerin und trinkt ihren Kaffee.

Miller (schnell auf- und abgehend). Ein für allemal! Die Sache ist ernst. Meine Tochter kommt mit dem Baron ins Gerede. Mein Haus gerät in Verruf. Der Präsident bekommt Wind davon.

Frau. Du hast ihn nicht in dein Haus getrieben , hast ihm deine Tochter nicht nachgeworfen.

Miller. Ich habe ihn nicht in mein Haus getrieben, ich  habe ihm das Mädchen nicht nachgeworfen. Wen kümmert das? Ich bin Herr im Haus. Ich hätte            meine Tochter besser beaufsichtigen müssen. Ich hätte dem Major eher seine Grenzen aufzeigen sollen. Oder hätte gleich alles Seiner Exzellenz,       dem Herrn Papa, stecken sollen.

Frau (trinkt ihre Tasse aus). Possen! Geschwätz! Was soll dir schon passieren? Wer kann dir etwas anhaben? Du gehst deiner Profession nach und raffst Scholaren zusammen, wo sie zu kriegen sind.

Miller. Aber, sag mir doch, was wird bei der ganzen Angelegenheit herauskommen? Nehmen kann er das Mädel nicht. Von Nehmen kann gar keine Rede sein. Aber das Mädchen kommt ins Gerede und bleibt sitzen. (Die Hand vor der Stirn) Jesus Christus!

Frau. Gott behüte uns in Gnaden!

Miller. Es hat sich zu behüten. Worauf kann so ein Windhund wohl sonst seine Absicht richten?  Das Mädchen ist schön, schlank und führt einen netten Fuß. Unterm Dach mag es ja gehen wie es will. Darüber sieht man bei euch Frauen hinweg, wenn es nur der liebe Gott an Aussehen nicht hat fehlen lassen.

Frau. Du solltest nur die Briefe lesen, die er ihr schreibt. Da sieht man gleich, dass es ihm nur um ihre schöne Seele geht.

Miller. Das ja die Höhe. Den Sack schlägt man, den Esel meint man. Wer einen Gruß an das liebe Fleisch zu bestellen hat, darf nur das gute Herz  als Boten gehen lassen und der silberne Mond ist am Ende nur der Kuppler gewesen. (Er will fort.)

Frau. Sei artig, Miller. Wie manchen schönen Groschen haben uns...

Miller (kommt zurück und bleibt vor ihr stehen). Das Blutgeld für meine Tochter! Eher will ich als Straßenmusiker mein Geld verdienen!

Frau. Nur nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen! Ich sage nur, man darf den Herrn Major nicht schlechtreden, nur weil er des Präsidenten Sohn ist.

Miller. Da liegt der Hase im Pfeffer. Darum eben darum muss die Sache noch heute beendet werden. Der Präsident wird es mir danken, wenn er ein rechtschaffener Vater ist. Ich werde mich bei Seiner Exzellenz anmelden lassen.

 

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  • Text-Herkunft: Gemeinfrei
  • Text-ID 4294
  • Hinzugefügt am 10. Feb 2014 - 18:16 Uhr

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Verwandte Suchbegriffe

Kabale-und-Liebe, Friedrich-Schiller, Tragödie, Intrige, Standesunterschied

Einsteller: sophie-clark

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